Kann Bad Krozingen eine energieautarke Stadt werden?

Veröffentlicht am 05.11.2022 in Ortsverein

Drängender denn je wird uns seit diesem Jahr deutlich, dass Energie aber auch Wasserversorgung zu unseren wichtigsten Lebensgrundlagen gehören. In der Politik waren es Pioniere, die eine Energiewende forderten, so wie Hermann Scheer von der SPD, dem Erfinder des Energieeinspeisegesetzes für Solaranlagen. Aber auch lokal und vor Ort, wo viele Privatleute inzwischen ihre Dächer zur Eigenstromversorgung und Einspeisung von Überschussstrom nutzen. Vergebens wurde in den frühen 2000ern in der Kommunalpolitik andererseits aber auch von der SPD gefordert, dass bei Neubaugebieten konsequent eine Südausrichtung der Häuser in der Bauleitplanung vorzugeben sei – kombiniert mit Solaranlagen auf dem Dach zur Warmwasser- und Stromversorgung. Hier wurde und wird bis heute auf Vorgaben der überregionalen Politik gewartet anstatt zu handeln.

Deshalb müssen bestehende bereits belastete Flächen stärker in den Fokus genommen werden, um bei der Stromerzeugung voranzukommen. Wie so häufig gibt es aber Zielkonflikte. So bei Freiflächen und landwirtschaftlichen Flächen oder der Idee, die bereits versiegelten Flächen des Sonderlandeplatzes in Eschbach zur sauberen Energieversorgung der Bevölkerung zu nutzen.

Der zuletzt von den Grünen im Bad Krozinger Gemeinderat eingebrachte Antrag zur Förderung des Ausbaus von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen und privaten Gebäuden wie auch auf Freiflächen wird von der SPD begrüßt.

Die Strategiegruppe des SPD-Ortsvereins hat ergänzend schon im Sommer die Idee aufgebracht, bestehende, bereits bebaute Flächen wie z.B. Parkplätze in der Stadt mit Solaranlagen zu überdachen. Im Mitgliedertreffen der Genossinnen und Genossen wurde diese Idee im Detail vorgestellt und diskutiert.

Solarüberdachungen auf Parkplätzen sind kein Neuland und werden in anderen Gemeinden bereits praktiziert. Dass beim Supermarkt Hieber in Bad Krozingen für dessen Parkplatz diese Überlegungen bereits existieren, ist eine sehr gute Entwicklung. Eine exzellente Blaupause für ein entsprechendes Projekt in Bad Krozingen kann die Photovoltaiküberdachung des Cora-Supermarktparkplatzes in Colmar-Houssen sein. Das Foto vermittelt einen Eindruck über das, was an Potenzial realisiert wurde und welche Chancen die Parkplatz-Photovoltaik in Bad Krozingen der Stadt böte. Neben dem Vorteil der Stromerzeugung können geparkte Autos nebenbei auch schattiger abgestellt werden und je nach Ausführung sind sogar überdachte Laufwege vom Parkplatz z.B. zum Supermarkteingang bei schlechtem Wetter möglich. Der Regenwasserablauf könnte in Zisternen für Bewässerungszwecke gesammelt werden.

Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Thomas Thürling zeigte sich von der Idee begeistert, die nach einhelliger Meinung des SPD-Vorstands weiterverfolgt werden soll. In der Stadt gibt es große Parkplatzareale bei den Einkaufsmärkten Hieber, Rewe, Aldi, dm und Penny, zudem das Parkareal am Schloss und insbesondere der große Parkplatz des Universitäts-Herzzentrums. Die Nutzung dieser Flächen wäre ein exzellentes Vorzeigeprojekt für regenerative Stromerzeugung, so Thomas Thürling. Nicht nur 1.000 neue Windräder versprechen und an Genehmigungs- und Standortfragen verzweifeln, sondern handeln und gerade einen Parkplatz zum Minikraftwerk des Universitätsherzzentrums machen, so Thürling, das sei aktiver Klimaschutz und Beitrag zur Energieversorgung des Landes.

Der SPD-Vorstand spricht sich deshalb dafür aus, mit dieser Idee und möglichst breiter Unterstützung aus der Kommunalpolitik an die Landesregierung sowie das Universitätsherzzentrum selbst heranzutreten, um eine Realisierung zu prüfen. Mit dem Arbeitskreis Klimaschutz (AKK) stehen weitere Verfechter dieser Idee zur Verfügung. Ein aktuell von der SPD-Fraktion in den Gemeinderat eingebrachter Antrag fordert die Stadt auf, eine Vermittlerrolle zu übernehmen und alle Beteiligten zusammenzubringen, um die Möglichkeiten auszuloten mehr Strom aus Sonnenenergie vor Ort zu erzeugen. Die in Bad Krozingen ansässigen Supermärkte könnten so ihren Kundinnen und Kunden auf ihren Parkplätzen zeigen, was in punkto Stromerzeugung durch Photovoltaik machbar ist. Eine Kooperation von Grundstücksbesitzern und Energiegenossenschaften, die einen möglichen Solarpark über parkenden Autos auf den Parkflächen finanzieren und erstellen könnten, sollte in einem breiten Konsens der Akteure vor Ort und Koordination durch die Verwaltung der Stadt Bad Krozingen initiiert werden. Der SPD-Antrag im Gemeinderat in der kommenden Sitzung zeigt diese Möglichkeiten auf und wäre ein weiterer (kleiner) Schritt in eine energieautarke Stadt Bad Krozingen.

Für den Vorstand

Matthias Schmidt (Pressesprecher)

 

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