"Hautnah": Christoph Bayer startet eine Initiative gegen Politikverdrossenheit

Veröffentlicht am 19.02.2009 in Landespolitik

"Ein Auto muss man tanken, sonst fährt es nicht. Eine Blume muss gegossen werden, sonst verdorrt sie, auch Demokratie will gepflegt werden", meint der Landtagsabgeordnete Christoph Bayer und möchte mit einer sich über das gesamte Jahr 2009 erstreckenden Initiative Zeichen setzen gegen Politikverdrossenheit.

Bayer verweist in diesem Zusammenhang auf erschreckende Befunde neuerer Studien: So glaube jeder Dritte nicht mehr daran, dass die Politik in der Lage sei, Probleme zu lösen. Rund ein Drittel der Deutschen sei mit der Ausgestaltung der Demokratie unzufrieden. Die Parteien präsentierten sich als zunehmend von ihren WählerInnen und Mitgliedern abgekoppelt, wobei ihre Funktion als Scharnier zwischen Gesellschaft und Staat an Kraft ein büße. 29 % würden sogar auf demokratische Mitsprache verzichten, wenn dies den Wohlstand erhalten würde. Das Ergebnis sei eine Art "Duldungsstarre" und ein negativ geprägtes Politikbild: Politiker seinen "abgehoben" und hätten den Draht zu dem Menschen verloren. "Die machen ja doch, was sie wollen" höre man allenthalben. Politik würde mit "Strippenzieherei" und "Hinterzimmern" assoziiert.

Bayer möchte dieser Entwicklung entgegentreten und bewusst Zeichen setzen gegen Politikverdrossenheit. Der Angeordnete beabsichtigt über das gesamte Jahr 2009 ein umfangreiches Angebot für Kontakte, Begegnungen und Gespräche - jenseits aller Politikroutine machen. "Hautnah" nennt er seine Initiative, die den programmatischen Untertitel trägt: "Politik verlässt die Hinterzimmer". Der Abgeordnete möchte diesen Anspruch auf verschiedenen Wegen erreichen:

Zunächst geht es ihm darum: Ansprechbar zu sein. Weit über politische Konventionen und Veranstaltungen hinaus möchte er Bürgerinnen und Bürgern seines Wahlkreises vielfältige Möglichkeiten bieten ihn persönlich und politisch näher kennen zu lernen. Bayer sieht unterschiedliche Motivationslagen, wie Nöte, Probleme, Fragen, Neugier oder politisches Interesse. Auch auf unterschiedliche Personengruppen stellt sich der Abgeordnete ein: "Ich könnte mir Treffen im privaten Kreis, bei Freundesgruppen oder Hausgemeinschaften genau so vorstellen, wie Einladungen zu Veranstaltungen von Vereinen, Organisationen, Initiativen. Ob Jugend- oder Seniorengruppen, Landfrauen, Elternstammtische. Ich freue mich und bin gespannt, welche Optionen sich aus diesem Experiment ergeben", so der Abgeordnete. Er werde aber nicht alleine darauf warten, bis jemand an ihn herantrete, sondern würde seinerseits Gelegenheiten zum vertieften Kontakt anbieten, z.B. auch bei einem Mit-Anpacken in unterschiedlichen beruflichen Alltagssituationen oder bei der Begleitung eines behinderten Menschen über das gesamte Jahr.

Bayer wird auch das Internet als neues Kommunikationsinstrument nutzen. Neben den schon bestehenden Informationsmöglichkeiten auf seiner Homepage www.team-bayer.de wird er dort einen so genannten "Web-Blog" einrichten, wo er fortlaufend über die jeweiligen Ereignisse, und über seine Erkenntnisse und Erfahrungen berichte. Interessierte sind aufgefordert sich an diesem Erfahrungstausch ebenfalls beteiligen. "Auf diesem Weg hoffe ich auf zusätzliche interessante persönliche Begegnungen, die im "normalen" Politikgeschäft so nicht möglich wären", meint Bayer.

Die dritte Ebene seines Projektes "Hautnah" bildet eine Gesprächsreihe. Bayer: "An vier Abenden werde ich jeweils ausgewiesene Experten einladen, die zum Themenkreis "Demokratieentwicklung / politische Beteiligung / nachhaltige Politikpraxis" exponierte Meinungen haben. Im Dialog und in einem Kreativität fördernden Ambiente möchte ich deren Positionen kennen lernen und mit weiteren Fachleuten vertieft erörtern." Themen und Termine stehen schon fest: "Politik ohne Parteien?" (8.Mai), "Ist Ethik markt- und politikfähig?" (19.Juni), "Muss man Demokratie lernen? (1. Oktober) und "Bringt das Internet Sauerstoff in den Muff der Politikverdrossenheit?" (13. November).

Zum Jahresende soll dann die gelungene Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung wieder auf genommen und eine gute Tradition fortgeführt werden: die "Breisacher Symposien". Das diesjährige Symposium soll ganz unter dem Thema stehen: "Zukunftsfähige Demokratie - was muss sich ändern in Gesellschaft, Politik und politischer Bildung?" und am 27. November stattfinden.

Weil Kommunikation keine Einbahnstraße sei, möchte Bayer auch seinen Abgeordnetenalltag transparenter machen. "So wie ich in diesem Jahr verstärkt den persönlichen und beruflichen Hintergrund vieler Menschen kennen lernen möchte, hoffe ich auf Interesse und Neugier von möglichst vielen auf meine Arbeitsplätze in Bad Krozingen und Stuttgart.", so Bayer und verweist auf konkrete Möglichkeiten, z.B. ein Praktikum im Bürgerbüro, Sprechstunden, und eine Fahrt in den Landtag nach Stuttgart, die im Herbst stattfinden soll.

"Es ist meine große Hoffnung auf diesem Weg zur Verringerung der Distanz zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der organisierten Politik beitragen zu können", meint der Abgeordnete. Alle, die sich in irgendeiner Art und Weise in das Projekt einbringen wollen oder weitere Informationen wünschen können sich mit dem Bürgerbüro des Abgeordneten in Bad Krozingen in Verbindung setzen. (Tel:07633-938614)

 

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